Der Brennprozess in RAKU-Technik

Sie stammt aus Korea, wurde im japanischen Zen-Buddhismus kultiviert und erlangt in Europa seit Mitte des 20.Jh. zunehmende Beliebheitheit bei Töpfern, Hobbykünstlern und Sammlern. Man benötigt eine spezielle Arbeitsmasse, die Formen sollten nicht allzu elegant und zerbrechlich sein und sich den begrenzten Anwendungsmöglichkeiten anpassen, denn Raku ist nicht absolut wasserdicht. Die Gegenstände können frei aufgebaut oder auf der Scheibe getöpfert sein. Sie werden (siehe oben) luftgetrocknet und geschrüht. Anschließend werden spezielle Rakuglasuren aufgetragen, die sich überlagern und/ oder auch partiell eingesetzt werden können. Der besondere Reiz liegt für mich in der unglasierten Restfläche, denn sie erscheint nach dem Brand und Rauchbrand schwarz.Es gibt inzwischen eine Vielzahl von speziellen Raku-Öfen. Ich brenne in einem propangasbeheizten Pyramidenofen bei ca. 950°C. Man kann während des ca. einstündigen Brennprozesses durch Öffnen der Tür die Schmelzphasen der Glasuren beobachten und den gesamten Vorgang in Geschwindigkeit und Oxidation/Reduktion steuern. Ist die Glasur gut ausgeschmolzen, wird mit einer meterlangen Zange ein Stück gefaßt und in ein Gefäss, das mit Räuchermaterial ausgestreut ist, gestellt und mit gleichem Material abgedeckt, so daß ein Schwelbrand entsteht. Die sich hierbei bildenden Gase sind in der Hauptsache Kohlenstoff, welcher sich in die Gefäßoberfläche einlagert und chemisch gebunden wird.Nach ca. 20 min wird das Gefäß aus dem Schwelbrand genommen und im Wasserbad abgekühlt und gewaschen. Das Ergebnis ist im Vorfeld nur bedingt zu beeinflussen, immer wieder höchst spannend und oft sensationell.

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